Trennkost in der Schwangerschaft

 

Trennkost in der Schwangerschaft
Frauen, die den Verzehr von Trennkost nicht als Diät, sondern als Ernährungsvariante verstehen, werden womöglich während einer Schwangerschaft nicht davon absehen wollen. Doch ist eine solche Entscheidung tragbar oder müssen Nachteile für Mutter und Kind befürchtet werden? 

Was die Trennkost vorschreibt
Die Trennkost trennt vorrangig Produkte mit hohem Eiweißgehalt und kohlenhydratreiche Lebensmittel. Diese werden zu unterschiedlichen Tageszeiten konsumiert. Morgens sind basische Lebensmittel angezeigt, mittags Eiweiße. Diese sollten wiederum am Abend gar nicht mehr verzehrt werden. Zwischen den Hauptmahlzeiten sollten wenigstens 3- 4 Stunden liegen.
Gegessen werden vorrangig natürliche, also unbehandelte Lebensmittel. Davon nur so viel, wie grundsätzlich zur Erhaltung des Lebens notwendig ist. Säurebildende, meist tierische Produkte sollen nur ¼ der Kost ausmachen. Produkte mit stark konzentrierten Kohlenhydrat- oder Eiweißmengen sind zu meiden. Der Säure-Base-Haushalt wird im Gleichgewicht gehalten.
Dies wird über eine ausgeglichene Aufnahme von zwei überwiegend rohen Basebildnern (Obst, Gemüse) zu einem Säurebildner (Getreide, Eiweiß, Fleisch) erreicht. Die Mahlzeiten sollen in Ruhe genossen werden, damit Zeit zum gründlichen Kauen bleiben.

Worauf Schwangere achten sollten
Schwangere sind zu einer ausgewogenen Ernährung angehalten. Auf ihrem Speiseplan steht viel frisches Obst und Gemüse. Industriezucker ist hingegen zu meiden, genauso wie Weizenprodukte. Es werden vollwertige Kohlenhydrate empfohlen, wie sie über Vollkornprodukte aufgenommen werden können. Dazu soll die werdende Mutter viel trinken. So wird der Kreislauf in Schwung gehalten und Stoffwechselprozesse optimiert. Entgegen der weit verbreiteten Meinung muss es dem heranwachsenden Leben nicht zum Nachteil geraten, wenn die Familie eine vegetarische Ernährung favorisiert. Zwar hat eine schwangere Frau einen erhöhten Eisenbedarf, der sich gut über Fleischprodukte decken ließe, dieser lässt sich jedoch auch über pflanzliche Nahrungsmittel ausgleichen.
Vorteilhaft ist der Verzehr von fettem Seefisch und außerdem eine reichliche Eiweißaufnahme, vorzugsweise über Milchprodukte. Die Ernährung sollte allgemein fettarm orientiert sein. Auf rohe oder halbrohe tierische Produkte ist aufgrund der Gefahr der Kontamination zu verzichten.
Klagt die Frau über Sodbrennen oder Völlegefühl, ist der Verzehr mehrerer kleiner Mahlzeiten über den Tag hin den üblichen 3-4 Hauptmahlzeiten vorzuziehen.

Wie sich Trennkost und Schwangerschaft vereinbaren lassen
Grundlegend erscheint eine Nahrungsumstellung während der Schwangerschaft als eine weniger gute Idee. Zu Beginn der Trennkostphase wird viel Fett abgebaut. Mit den Abbauprozessen können auch schädliche Abfallstoffe freigesetzt werden, die dem Kind nicht zugutekommen würden.
Zudem würde der ohnehin schon stärker belastete Organismus vermutlich mit Schwächesymptomen reagieren und hätte schwer am Ausgleich zwei belastender Komponenten zu knabbern.
Ist die Mutter allerdings bereits Trennkostanhängerin, wird sich ihr Organismus an diese besondere Form der Ernährung gewöhnt haben. Sie steht zunächst schlicht vor demselben Problem wie andere Schwangere auch.
Sie muss Lösungen finden, den aufkommenden Mehrbedarf an bestimmten Nahrungsbestandteilen zu decken. Sie wird ihr Ernährungskonzept keinesfalls ganz über den Haufen werfen müssen. Der ein oder andere Kompromiss ist jedoch unumgänglich. Eine Situation, die sich als gute Übung für das Leben mit Kind erweisen könnte.
Vor allem wird die Aufmerksamkeit auf der ausreichenden Versorgung mit Eiweißen liegen. Die Umsetzung sollte gründlich mit dem Arzt abgeklärt werden, sodass Mangelerscheinungen rechtzeitig entgegengewirkt werden kann.

Es ist nicht unmöglich diese Hürde zu nehmen, es sollte nur das entsprechende Gesundheitswissen vorliegen, um absehen zu können, wie der veränderten Bedarfssituation begegnet werden kann.