Abnehmen mit Nahrungsergänzungsmitteln

Abnehmen mit Nahrungsergänzungsmitteln: Handelt es sich um eine gesunde& langfristige Unterstützung?

Im Regelfall ist es so, dass gesundes Abnehmen und langfristiges Gewichthalten mit einer ausgewogenen Ernährung und einem regelmäßigen Sportprogramm einhergehen. Immer häufiger ist jedoch eine Alternative dazu im Gespräch, denn Verbraucher setzen gerne vermehrt auf verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, die das Abnehmen angeblich erleichtern. Insbesondere für alle, die in der Vergangenheit schon Schwierigkeiten mit Diäten und dem Halten des Wunschgewichtes hatten, ist diese Alternative eine attraktive Möglichkeit, um ohne „lästigen“ Sport die ungeliebten Problemzönchen loszuwerden. Die Frage, die sich dabei unweigerlich stellt ist, ob es sich beim Abnehmen mit Nahrungsergänzungsmitteln um eine gesunde und langfristige Unterstützung handelt?

Das Diskussionsthema Nummer eins: Abnehmen

Kaum ein anderes Thema wird häufiger, intensiver und ausgiebiger diskutiert als das Abnehmen. Neben den wichtigsten Fragen wie „Was darf ich essen, wenn ich abnehmen will?“, die je nach Diät und Methode beantwortet werden, sind auch Themenbereiche, die sich um das richtige „Werkzeug“ zum Abnehmen drehen, sehr beliebte Diskussionsschwerpunkte. Die Gründe dafür sind vielseitig, denn grundsätzlich ist es nicht so, dass eine Diät immer notwendig ist. Häufig sind es auch aktuelle Ernährungstrends, die dazu bewegen, sich anders, gesünder oder fettarmer ernähren zu wollen. Wichtig ist dabei allerdings, ein eigenes Wohlfühlgewicht zu bestimmen und zu kennen, um nicht darüber hinaus weiterhin abzunehmen. Nach der Diät kommt es darauf an, das Wunschgewicht zu halten und nicht weiter zu hungern.

Nahrungsergänzungsmittel zum Abnehmen: Welche Erfolge erzielen sie?

Immer öfter kommen daher Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt, die das Diskussionsthema „Abnehmen“ von einer völlig neuen Seite aufrollen. Ohne Sport, ohne Schwitzen und vor allem ohne Mühe ist es angeblich mit den Wundermittelchen möglich, das überschüssige Gewicht zu verlieren. Die Auswahl ist mittlerweile sehr groß. Beliebt sind beispielsweise Pillen und Kapseln, die zur Entwässerung und Entschlackung beitragen. Das kann jedoch auch einen erheblichen Wasserverlust nach sich ziehen, wodurch es dem Verbraucher an Kalium mangelt oder Blutzuckerwerte schlechter werden. Andere Nahrungsergänzungsmittel sorgen beispielsweise als sogenannte „Fettblocker“ dafür, dass dem Körper zugeführte Fette nicht gebunden, sondern sofort aus dem Körper gespeist werden.

Nahrungsergänzungsmittel erhalten viel Aufmerksamkeit und sind beliebte Alternativen zum Sportprogramm, um abzunehmen.

Bei einigen Supplements stehen die Forschungen noch am Anfang, wenn es um die Wirkung beim Abnehmen geht. Allerdings sind die ersten Ergebnisse teilweise sehr interessant wie auch bei Taurin als Nahrungsergänzungsmittel. Es ist beispielsweise denkbar, dass Taurin zügelnd auf den Appetit wirkt oder sich am Stoffwechsel beteiligt. Aussagekräftige Testergebnisse beim Menschen sind bisher sehr rar, allerdings lässt sich festhalten, dass Taurin bei mäßig bis stark übergewichtigen Menschen nicht in großen Mengen im Kreislauf vorhanden ist. Verbraucher mit einer höheren Anzahl Taurin sind laut Ergebnissen hingegen schlanker. Enthalten ist die nicht essentielle Aminosäure in Meeresfrüchten, sodass Taurin nicht zwingend als Nahrungsergänzung aufgenommen werden muss, sondern auch auf natürlichem Weg in den Organismus gelangen kann.

Eine andere Möglichkeit, die Nahrungsergänzungsmittel bei der Diät einzusetzen, ist die Sättigungskapsel. Sie sorgt dafür, dass das Hungergefühl abflacht. Dadurch fällt es vielen Verbrauchern leichter, weder ans Essen zu denken noch Heißhungerattacken zum Opfer zu fallen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Präparate nur funktionieren, wenn eine darauf abgestimmte Ernährungsweise stattfindet. Das bedeutet beispielsweise, dass die Sättigungskapseln ihre Wirkung entfalten, wenn parallel kalorienarm gegessen wird, da sonst die richtigen Nähr- und Ballaststoffe im Körper fehlen, die das Sättigungsgefühl in Kombination mit den Kapseln auslösen.

Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung laut DGE

Gemüse und Obst sind das A und O für jeden Speiseplan, um sich gesund zu ernähren.

Laut der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) ist es wichtig, vollwertig zu essen und zu trinken, und zwar auf Basis von zehn Regeln, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Dadurch ist es möglich, sowohl das eigene Wohlbefinden als auch die Leistungsfähigkeit zu fördern und stets auf einem gesunden Niveau zu erhalten. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung besteht beispielsweise daraus, die Vielfalt an Lebensmitteln zu genießen. Neben Obst und Gemüse gehört eine gesunde Menge an Getreide- und Milchprodukten auf den täglichen Speiseplan. In diesem Zusammenhang gilt es auf eine reduzierte Zucker- und Salzzufuhr zu achten und bei den Fetten auf gesundheitsfördernde Varianten zu setzen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, am besten in Form von Wasser, sowie eine schonendende Zubereitung der jeweiligen Speisen sind ebenfalls wichtige To-dos auf der Liste der ausgewogenen Ernährungserkenntnisse laut DGE.

Für das Frühstück, Mittag- oder Abendessen gilt es immer ausreichend Zeit einzuplanen. Unter Druck oder Stress schnell eine Mahlzeit einzunehmen, führt in der Regel dazu, dass Verbraucher viel mehr essen, als sie benötigen, weil das Sättigungsgefühl quasi übergangen wird. Hinzu kommt als letzter Punkt der zehn DGE-Regeln, dass Bewegung und ein gesundes Verhältnis zum eigenen Gewicht ebenfalls zu einem guten Körpergefühl beitragen. Damit ist nicht nur Sport gemeint, sondern beispielsweise auch die kleinen Wege zu Fuß, die statt einer Autofahrt zu einem aktiveren Alltag beitragen.

Fazit: Nahrungsergänzungsmittel ersetzen keine ausgewogene Ernährung

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Nahrungsergänzungsmittel lediglich ein Bestandteil der Ernährung sein können. Das lässt sich auch schon aus der Begrifflichkeit und der Begriffsbestimmung laut BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) ableiten, denn Nahrungsergänzungsmittel sind „Lebensmittel, die dazu bestimmt sind, die allgemeine Ernährung zu ergänzen“. Dadurch wird deutlich, dass die Nahrungsergänzungsmittel kein Ersatz für ausgewogene Mahlzeiten sind, sondern vielmehr als Zusatz zu sehen sind. Aus diesem Grund müssen die Präparate auch den Hinweis auf der Verpackung enthalten, dass die Mittel nicht als Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung verwendet werden sollten. Laut der gesundheitlichen Bewertung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind Nahrungsergänzungen bei einer ausgewogenen Ernährungsweise sogar gar nicht nötig, weil der Körper Nähr- und Ballaststoffe dadurch erhält. Darüber hinaus informiert das BfR auch darüber, dass es sich bei den Kapseln, dem Pulver oder den Shakes um Lebensmittel, nicht um Arzneimittel handelt.

Tipp: Wer sich zu rechtlichen Aspekten informieren möchte, findet alle wichtigen Regelungen hierzu in der Verordnung über Nahrungsergänzungsmittel (Nahrungsmittelergänzungsverordnung – NemV).